Vortrag Prof. Mario Andreotti „Zwischen Poesie und Schnoddrigkeit.

Sprachwandel und Sprachzerfall in der zeitgenössischen Literatur“ im Forum Mitte Blumenstraße 11, Waiblingen nach dem Vortrag Kaffee-Pause und Diskussion

danach Freizeit

JAHRESTREFFEN 2016 in Waiblingen

 

 

Programm

 

 

Donnerstag, 22.09.2016:

 

bis 16:00 Ankunft im Gästehaus Insel (oder Hotel Adler)
17:15  Treff vor der „Insel“
17:30   Kennenlernen etc. im Café/Bar/Bistro Deli, Marktplatz (mit Vorspeisentellern)
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9:00   Stadtführung (Johanna Klara Kuppe)

 

Freitag, 23.09.2016:
8:00     Frühstück (Insel oder Hotel Adler)
9:00     Vorstandssitzung im Kulturhaus Schwanen (direkt neben der „Insel“, Zugang v. der

            Insel möglich)

 


11:00 Workshop „Kalligraphie und Literatur“ (Johanna Klara Kuppe und Ingrid Reichle-Heise)

         oder alternativ Führung durch das „Haus der Stadtgeschichte“

           (zum Workshop bitte mitbringen: einen Fineliner schwarz, ein kurzer eigener Text( z.B.  

           Elfchen, Haiku,  Aphorisma, kurze Zeilen aus Prosatext und Kostenanteil für Material:

           1,50 Euro)

 

12:30   Mittagspause im Biergarten oder beim „Sachsenheimer“
14:00   JHV (nur für Mitglieder) im Kulturhaus Schwanen s.o.
danach Freizeit (auspannen, je nach Wetter auch auf der Terrasse zwischen Insel und Kulturhaus Schwanen)
17:00    Treff vor der „Insel“
17:15    gemeinsames Abendessen mit „Fliegenden Tapas“ in der Teneria

 19:00    Stadtbücherei: „Der Mensch ist gut, die Leut’ sind schlecht“ oder Berichte über eine

              besondere Spezies. Literarisch-Musikalische Lesung (Tina Greiner, Johanna Klara

              Kuppe, Ralph Gaukel)

  

Samstag, 24.09.2016:
8:00       Frühstück (Insel oder Adler)
9:20      Treff vor der „Insel“, Weg zum Forum Mitte oder Fahrgemeinschaft (zu Fuß ca. 8-10

              Minuten)


10:00-12:00 ca. Vortrag Prof. Mario Andreotti „Zwischen Poesie und Schnoddrigkeit.

              Sprachwandel und Sprachzerfall in der zeitgenössischen Literatur“ im Forum Mitte,

              Blumenstraße 11, Waiblingen
              nach dem Vortrag Kaffee-Pause und Diskussion

              danach Freizeit (Angebot: Spaziergang über die Erleninsel mit „Kunst in der Natur“, 

              „Baumgeschichten“ und Besuch im Biergarten ,sonst Stadtbummel oder wozu man Lust

               hat)
17:30     Treff vor der „Insel“
18:00      gemeinsames Abendessen im Ristorante Disegno

20:00      Festabend mit Lesung von Jungautoren und anderen, Verleihung der Descher-Feder

               und musikalischer Unterhaltung, im Forum Mitte (Fahrgemeinschaft oder ca. 10

               Minuten zu Fuß), Blumenstraße 11, Waiblingen

  

Sonntag, 25.09.2016:

 

Frühstück 8:00
9:00        Revuepassieren im Kulturhaus Schwanen
Abreise

evtl. Programmänderungen vorbehalten 

Tagungsbeitrag (inkl. Eintritte) : € 35.-/Person

 

Anmeldung in den Hotels erfolgt durch die Mitglieder

Anmeldung für die Teilnahme an der JHV und ob man am Workshop oder an der Führung im Haus der Stadtgeschichte teilnehmen möchte, und an den anderen Veranstaltungen:
joh.kuppe@arcor.de
(spätestens bis Mitte August).

 

 

Zur Anreise: Waiblingen liegt ca. 10 km nordöstlich von Stuttgart.

Die Autobahnen A8 und A81, der Flughafen Stuttgart und S- und Regionalbahnverbindung von Stuttgart aus gewähren eine leichter Erreichbarkeit.

ab Stuttgart mit der S2 (Schorndorf) und S3 (Backnang)

vom Bahnhof Waiblingen zur 'Insel' :

mit Buslinie 201 (Haltestelle Bürgerzentrum - Remsbrücke)

mit Buslinie 207 (Haltestelle Feuerwehrgerätehaus)

mit Buslinie 208 (Haltestelle Schwanen)

 

Informationen bei Johanna Klara Kuppe, Ihrem Reisebüro oder per Internet.

     

1.  Hochwachtturm

2.  Michaelskirche

3.  Nonnenkirchle

4.  Bürgermühle (Hahn'sche Mühle)

5.  Nikolauskirche

6.  Touristinformation

7.  Altes Rathaus

8.  Marktplatz

9.  Bädertörle und Mauergang

10. Bürgerzentrum Waiblingen

11. Kulturhaus Schwanen

12. Beinsteiner Tor

13. Galerie Stihl Waibingen

14. Kunstschule UnetresRemstal

15. Haus der Stadtgeschichte

 

Kartengrundlage oben: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

 

Als kleinen Vorgeschmack für dieses Treffen ein Kurztext zum Vortrag von Prof. Dr. Mario Andreotti am 24.9.2016:

 

Zwischen Poesie und Schnoddrigkeit

Sprachwandel oder Sprachzerfall in der zeitgenössischen Literatur? 
Im Umgang mit den neuen elektronischen Medien hat sich die Sprache unserer Handy-Generation enorm gewandelt. Von einem ebenso starken sprachlichen Wandel lässt sich während der letzten rund dreißig Jahre in der Literatur sprechen. Um diesen Wandel aber adäquat beschreiben zu können, müssen wir zunächst einen Blick zurückwerfen und uns fragen, wie denn die Sprache in der älteren, traditionellen Literatur und später in der Literatur der klassischen Moderne ausgesehen hat, was für Sprachauffassungen hinter den beiden grossen Epochen standen. Dabei werden wir sehen, dass die traditionelle Poetik von einer Sprache ausging, die zum einen die ‹Wirklichkeit› abbilden, zum andern sich aber ebenso klar von der Alltagssprache abheben sollte. Das zeigt sich zunächst daran, dass die ältere deutsche Dichtung reine Versdichtung war; erst mit Johann von Saaz‘ „Ackermann aus Böhmen“ setzte um 1400 die Dichtung in Prosa ein.  In der literarischen Moderne löst sich dann die Sprache immer mehr von der außersprachlichen Wirklichkeit, gewinnt sie vermehrt ein Eigenleben, ja setzt sie sich selbst zum Thema. Und in der Postmoderne, also in der zeitgenössischen Literatur, zeigt sich schliesslich eine Tendenz, die Grenzen zwischen poetischer und kommunikativer Sprache einzuebnen – getreu der Forderung, die der amerikanische Literaturkritiker Leslie A. Fiedler 1969 aufstellte: «Überquert die Grenze – schliesst den Graben!». Dahinter verbergen sich geistige und gesellschaftliche Prozesse, auf die der Vortrag kurz eingehen wird.  


Mario Andreotti, Prof. Dr., geb. 1947, hat von 1968-1975 in Zürich Germanistik und Ge- schichte studiert und über Jeremias Gotthelf promoviert. Er ist heute Lehrbeauftragter für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität St. Gallen und nebenamtlicher Dozent für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und für literarisches Schreiben an der Fachhochschule für Angewandte Linguistik in Zürich. Daneben ist er als Fachreferent in der Fortbildung der Mittelschullehrkräfte und als Mitglied zweier Preisgerichte für Literatur tätig. Er ist überdies Autor verschiedener Publikationen. Sein in der UTB-Reihe im Haupt Verlag Bern bereits in 5. Auflage erschienenes Buch Die Struktur der modernen Literatur. Neue Formen und Techniken des Schreibens gilt als Standardwerk der literarischen Moderne.

Prof. Dr. Mario Andreotti wurde im Rahmen des Festakts des Treffens mit der Auszeichnung der IGdA - der Rudolf-Descher-Feder - geehrt.